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18.04.2016

Befriedung des achtjährigen Gymnasiums ist gescheitert

Repräsentative Umfrage: Eltern wollen zurück zu G9

Fast elf Jahre nach der Umstellung des Gymnasiums von neun auf acht Jahre ist keine Einigung zwischen Eltern, Lehrern und Schulbehörden in Sicht. „Die Hoffnung der Schulministerin das Thema Schulzeitverkürzung am Gymnasium (G8), mit Hilfe des runden Tisches zu befrieden, ist gescheitert“, sagt der Vorsitzende des Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW Udo Beckmann. Am Samstag hatte die Landeselternschaft der Gymnasien NRW eine repräsentative Umfrage unter 50.000 Beteiligten veröffentlicht. Danach sind 79 Prozent der Eltern für G9. Die Direktoren von Gymnasien sprachen sich mit 70 Prozent für G9 aus.

„Die Empfehlungen des rundes Tisches scheinen nicht zu tragen und nehmen den Eltern offenbar nicht die Sorgen, um die Überforderung der Kinder“, sagt Beckmann. Um den Kindern mehr Zeit zu verschaffen und die Durchlässigkeit des verkürzten Bildungsganges zu erhöhen, schlägt der VBE erneut vor, die Sekundarstufe I wieder von fünf auf sechs Jahre zu verlängern. Dies würde deutlich mehr Schulformwechsler in der Sekundarstufe I zulassen.

Beckmann sagt: „Man wird das Thema nicht aussitzen können. Es rächt sich jetzt, dass die Schulzeitverkürzung 2005 von der schwarz-gelben Regierung umgesetzt wurde, ohne die Konsequenzen für den Schulalltag zu Ende zu denken und ohne eine spürbare Entrümpelung der Lehrpläne vorzunehmen.“ Wenn es zu keiner baldigen Befriedung des Themas komme, werde es die Landtagswahlen dominieren. 

Mit ihrem Unmut reihen sich die Eltern in NRW in einen bundesweiten Trend ein. Niedersachsen ist bereits schon zum G9 zurückgekehrt, in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen verzeichnen die zugelassenen G9-Gymnasien große Zustimmung.


Pressemitteilung 10-16
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