StV/KV-LOGO
21.10.2014

VBE: Gute Bildung braucht deutlich mehr Ressourcen

Anhörung zum Personalhaushalt 2015

„Wer kein Kind zurücklassen will, muss optimale Bedingungen schaffen. Davon sind wir im Vergleich zu anderen Bundesländern meilenweit entfernt“, fordert Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW, „Die Qualität an den Schulen darf nicht vom Gutdünken des Finanzministers abhängig sein.“ Vor dem Hintergrund der heutigen Anhörung im Unterausschuss Personal im Landtag drängt der VBE deswegen darauf, die entsprechenden Finanzmittel im Landeshaushalt zu erhöhen.

Vor allem die Inklusion benötige nicht weniger, sondern mehr Personal, so Beckmann: „Wir brauchen kleinere Klassen und eine Doppelbesetzung in jeder inklusiv unterrichteten Klasse. Durch die rückläufigen Schülerzahlen und die damit verbundenen Demografiegewinne können die Lehrkräfte an diesen Stellen eingesetzt werden. Allein für die Umsetzung der Inklusion an Regelschulen gibt es einen Mehrbedarf von 7.000 bis 10.000 Lehrerstellen.“

Aktuell müsse außerdem der Bedarf an Lehrkräften für die Beschulung von Flüchtlingskindern sichergestellt werden, sagt Beckmann: „Die Kapazitäten der vorhandenen Auffangklassen sind bereits ausgereizt, aber täglich steigt der Bedarf an zusätzlichen Plätzen. Die betroffenen Schulen brauchen dringend Unterstützung – und zwar durch weitere Kolleginnen und Kollegen, zum Beispiel mit Deutsch als Zweitsprache, aber auch durch Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter und Dolmetscher. Allein können sie die Hilfe, die die teils stark traumatisierten Kinder brauchen, nicht gewährleisten.“

Auch dem Schulleitermangel müsse die Landesregierung endlich entschieden entgegentreten, fordert Beckmann: „Vor allem im Grundschulbereich gibt es zu wenig Bewerbungen – und das nicht, weil es nicht genügend interessierte und fähige Bewerberinnen und Bewerber gibt. Gut qualifizierte Lehrkräfte wissen jedoch: Die Bezahlung und die Leitungszeit werden weder der Aufgabenfülle noch der Verantwortung gerecht.“ Der VBE erwartet daher von der Landesregierung, dass sie eine höhere Attraktivität schafft: Dazu gehöre vor allem eine Anhebung der Besoldung: „Konrektoren sollten mindestens nach A13, Rektoren nach A14 bezahlt werden. Das bedeutet nach unseren Berechnungen abzüglich der Ersparnis durch Schulschließungen zwar eine Mehrausgabe von 9,9 Millionen Euro jährlich. Gemessen am Gesamthaushalt macht das jedoch nur 0,9 Promille aus. Soviel sollte dem Land eine funktionierende Schule wert sein.“


Pressemitteilung 51-14
Weitere Artikel im Bereich ""
31.10.2014
VBE: Schulen brauchen mehr männliche Lehrkräfte

„Männliche Lehrkräfte werden an den Schulen in NRW immer mehr zur Mangelware“ kommentiert Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW, die heutige Veröffentlichung der entsprechenden Zahlen durch das Statistische Landesamt, „Pädagogische Berufe werden in der Gesellschaft häufig nicht genügend wertgeschätzt und das alte Rollenbild, Erziehung sei Aufgabe der Frauen, scheint immer noch in vielen Köpfen verankert zu sein. Dabei brauchen Kinder gleichermaßen weibliche wie männliche Bezugspersonen, um sich emotional stabil entwickeln zu können.“

20.10.2014
VBE: Schulen müssen deutlich mehr Unterstützung bekommen

„Viele Schulen können den Ansturm der Flüchtlingskinder im Moment nur schwer bewältigen“, sagt Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW, „Sie brauchen mehr Unterstützung bei der Beschulung von schwer traumatisierten Kindern aus Kriegsgebieten.“ Im Moment würde mehr improvisiert, so Beckmann, da die Landesregierung und die Kommunen mit der Zahl der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten überfordert seien: „Diese Überforderung darf aber nicht zu Lasten der Flüchtlingskinder, der übrigen Kinder und den betroffenen Schulen gehen.“

08.10.2014
VBE: Belastungen senken – Prävention verstärken

„Die Zahlen der pensionierten Lehrkräfte überraschen nicht – schließlich bilden verbeamtete Lehrkräfte mit fast 60 % den größten Anteil an der Beamtenschaft“, kommentiert Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW die heute von IT.NRW vorgestellte Statistik, „Hinzu kommt, dass in der Lehrerschaft nach wie vor eine Überalterung festzustellen ist.“

06.10.2014
VBE: Unterrichtsausfall muss zuverlässig erfasst werden

„Es ist fraglich, ob jede Fehlstunde einer Lehrkraft einzeln gemeldet wer-den muss“, sagt Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW, „Eine zuverlässige Stichprobe würde ausreichen, um ein schlüssiges Bild des Unterrichtsausfalls zu ergeben. Dabei muss ausnahmslos jeder Unterrichtsausfall erfasst werden. Wenn eine Lehrkraft gleichzeitig zwei Klassen beaufsichtigt, sieht es nur auf dem Papier so aus, als würde kein Unterricht ausfallen – diese Art der Erhebung kaschiert die Realität.“

01.10.2014
VBE: FDP-Antrag strotzt vor Ignoranz

„Hätte sich die FDP mit dem Gutachten des VBE inhaltlich auseinandergesetzt, hätte sie gemerkt, dass es im Kern um die erleichterte Gründung und Weiterführung von Schulen des längeren gemeinsamen Lernens geht. So soll sichergestellt werden, dass ein flächendeckendes Schulangebot gesichert ist. Eine Forderung, die Gymnasien abzuschaffen und Leistungsansprüche abzusenken, wird sie in dem Gutachten nicht finden“, kommentiert Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW den Antrag der FDP in der heutigen aktuellen Stunde der Plenarsitzung.

Grafik: © VBE NRW
Ihre Qualifizierung vor Ort

Termine, Orte und Anmeldung

Grafik: KirschKürmann
Ausgabe September/Oktober 2023

Schulkultur


URL dieses Artikels:
http://www.vbe-nrw.de/menu_id/551/content_id/4284.html

VBE-Bezirksverbände

Arnsberg Detmold Düsseldorf Köln Münster

copyright © 2001 - 2019 Verband Bildung und Erziehung, Landesverband NRW